05 Grabstätte Abraham Terhoch

 

 

Die Familie Terhoch stammte aus Drensteinfurt. Abraham Terhoch wurde am 6. Januar 1873 geboren und heiratete Emma Obermeier (* 21.12.1879) aus Salzuflen. Der Ehe entstammten sechs Kinder, die alle in Beckum zur Welt kamen:
  1. Erich * 15.11.1901,
  2. Walter * 21.07.1904,
  3. Hedwig * 02.03.1909,
  4. Hildegard*15.01.1911,
  5. Irma * 30.11.1912 und
  6. Paul * 29.09.1914.

Zusammen mit seinem Bruder Adolf (* 28.08.1883 in Drensteinfurt) betrieb Kaufmann Abraham Terhoch ein Konfektionsgeschäft im Haus Nordstraße 34, das er von der Witwe Anton Zurhorst erworben hatte. Er baute hier ein neues, modernes und zugleich mit schönen Jugendstilmotiven gestaltetes Geschäftshaus, das uns heute noch erhalten ist.

Als Abraham Terhoch nach seinem Tod am 25.03.1933 vom Trauerhaus zum Friedhof geleitet wurde, "nahmen Nachbarn und Bürger der Stadt Beckum teil, denn die Familie Terhoch war eine angesehene Familie in der Stadt" (H. Krick, Buch, S. 104).

Seine Frau führte mit ihrem Kindern und der Angestellten Frieda Lewald das Geschäft noch einige Zeit weiter, verkaufte es aber noch vor Wirksamwerden der "Zwangsarisierung". Noch rechtzeitig vor der "Reichskristallnacht", am 14.02.1938, verließ sie mit ihren beiden Töchtern Hildegard und Hedwig, die als Folge einer schweren Kinderkrankheit geistig behindert war, Beckum und ging zu ihrer Tochter Irma nach Wiesbaden, die dort bereits seit Januar 1935 lebte. Der Sohn Walter kam kurze Zeit später (am 20.05.1938) nach. Die beiden Söhne Erich und Paul hatten schon vorher im Rahmen ihrer Berufsausbildung ihre Heimatstadt verlassen, kamen dadurch nach Frankreich, wo sie den Krieg einigermaßen heil überstanden.

Für die "Wiesbadener Gruppe" gab es kaum ein Entrinnen; sie endeten in den KZs. Lediglich Hildegard Terhoch konnte noch emigrieren und gelangte nach Bolivien (Cochabamba).

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Literaturhinweis: Hubert Lukas: „Hier ruhen in Gottes seligem Schutz …“ – Der jüdische Friedhof in Beckum (Beckumer Blätter Nr. 3), Beckum 1988. Seite 50