14 Salomon + Sara Stein
Frau Salomon Stein Sara geb. Lippe geb. 21.11.1856 gest. 24.2.19129 |
Salomon Stein
geb.19.4.1861 gest. 4.10.1931 |
Es starben in Polen im jahre 1942
Johanna Deutschkron geb. Stein
Georg Deutschkron
Helmut Schuld-Deutschkron
Auch sie wohnten in dem traditionsreichen Haus am Osttor (Oststraße 35), das mit Salomon Stein bereits die vierte Generation dieser jüdischen Familie erlebte. Er erbte es von seinem Vater Samuel (* 27.09.1829) (s. Grab (47)), der im langjährigen Beckumer Sprachgebrauch "Schmul" oder "Schmudel" hieß. Salomon ließ übrigens 1900 einen Neubau errichten, der heute noch mit seiner Jugendstilfassade den Straßenzug prägt.
Aus der Ehe mit der aus Salzkotten stammenden Sara Lippe gingen sechs Kinder hervor:
- Else,
- Hedwig,
- Tonie * 22.02.1892,
- Willi * 12.02.1895,
- Johanna und schließlich
- Ernst * 15.02.1898.
Es mag wie ein Wunder erscheinen, daß aus dieser Familie nur Johanna 1942 in Polen von den Nazis getötet wurde, während die übrigen noch rechtzeitig Deutschland verlassen konnten und nach Süd- und Nordamerika auswanderten. Sohn Ernst, Fabrikdirektor des Zementwerkes "Phoenix", kandidierte Stadtverordnetenwahlen am 17.11.1929 auf Platz 9 der "Gewerbeliste", die von solch übrigens bei den bekannten Beckumern wie dem Böttchermeister Franz Tampe, Hotelbesitzer Rudolf Jürgens und Fabrikbesitzer Heinrich Ruhr angeführt wurde (und sechs Sitze erhielt).
Salomon Stein konnte auf ein erfolgreiches wirtschaftliches Lebenswerk verweisen. Als Kaufmann betätigte er sich zunächst im Metier seines Vaters, dem Handel mit Manufakturwaren, dem er einen Tuchgroßhandel angliederte. Bald beteiligte er sich auch am Boom der Zementindustrie. 1912 wurde er als Kalkfabrikant tätig und 1913/14 gründete er mit Caspar Krogbeumker und anderen Beckumer Bürgern das moderne Zementwerk "Phoenix". Zusammen mit dem Stadtverordneten Gerhard Becker betrieb er um die Zeit von 1914 zudem die Firma "Becker und Stein".
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Literaturhinweis: Hubert Lukas: „Hier ruhen in Gottes seligem Schutz …“ – Der jüdische Friedhof in Beckum (Beckumer Blätter Nr. 3), Beckum 1988. Seite 68