42 Julie Windmüller
Julie Windmüller
geb. Auerbach
geb. am 9.Juni 1871
gest. am 23. März 1895
befiehl dem Ewigen deine
Wege, Vertrau auf ihm das
Er's vollbringe
Psalm 37
Die Kontinuität der Familie Windmüller aus dem Haus Weststraße 42, die sich über mehrere Generationen erstreckte, läßt sich selbst hier auf dem Friedhof noch nach vollziehen. Denn hier befindet sich das Grab der Schwiegertochter von Isaac und Clara Windmüller, die in den beiden vorherigen Grabstätten ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Der Sohn von Isaac und Clara, Salomon Windmüller (siehe Grab (41)), heiratete - wie schon sein Großvater Levy, geb. 1774 - ein Mitglied aus der Familie Levy aus Ahlen, die sich jetzt, nach Erlaß der Verordnung von 1845, den offiziellen Familiennamen "Auerbach" zugelegt hatte (hier auf dem Grabstein geschrieben als "Ayerbach"). Es war Julie (Schönche) Auerbach, die am 9. Juni 1871 in Ahlen das Licht der Welt er blickt hatte. Dort im benachbarten Ahlen fand auch die Trauung der beiden statt.
Doch den beiden war es nicht vergönnt, den gemeinsamen Lebensweg längere Zeit zusammen zu beschreiten. Schon bald nach der Hochzeit verstarb Julie Windmüller, noch nicht einmal 24 Jahre alt geworden. Die Ehe war kinderlos geblieben. Im darauffolgenden Jahr heiratete Salomon Windmüller am 22. Januar 1896, wiederum in Ahlen, Julies jüngere Schwester, die noch junge Henriette Auerbach. Henriette, Jettchen genannt, war am 29.09.1876, ebenfalls in Ahlen, zur Welt gekommen. Aus dieser zweiten Ehe gingen drei Kinder hervor:
- Julius (Jizchok ben Schlaume), der am 20.11.1896 geboren wurde;
- Johanna (Channah bas Schlaume), geboren am 03.04.1898, die am 29. Juli 1923 den bekannten Beckumer Arzt Dr. Walter Kronenberg (Benjamin ben Leeser) (* 16.01.1896 in Osnabrück) heiratete, der seine Praxis im Hause Alleestraße 17 führte. Sie wanderten Anfang 1936 mit ihrer zehnjährigen Tochter Marianne nach Palästina aus.
- Als drittes Kind kam am 13.06.1901 Sohn Paul in Beckum zur Welt, der aber schon vierzehnjährig am 23.03.1916 verstarb (sein Grab (19)).
Nach dem Tod von Salomon Windmüller am 22. Januar 1919 (wo befindet sich sein Grab?) führten seine Frau Henriette und Sohn Julius das Geschäft weiter, bis auch sie 1936 Beckum verließen, offenbar überstürzt. (Näheres bei (19)).
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Literaturhinweis: Hubert Lukas: „Hier ruhen in Gottes seligem Schutz …“ – Der jüdische Friedhof in Beckum (Beckumer Blätter Nr. 3), Beckum 1988. Seite 122