49 Heimann Stein
Hier ruht
sanft in gott
Heimann Stein
geb. im November 1824
gest. am 1. August 1895
Von Heimann Stein hatten wir schon einige Informationen an den Gräbern seines (vermuteten) Vaters Israel (siehe (35)) und seines Bruders Philipp (siehe (45)) erhalten. Heimann (Chaim ben Jisroel) wurde als zweiter Sohn Israel Steins (* 1785) im November 1824 in Beckum geboren, wo seine Familie das Haus Oststraße 14 bewohnte. Aufgrund enger familiärer Bande, die zwischen dieser Linie der Steins und der Familie Stolz (en)berg bestanden, heiratete Heimann die 21jährige Ida Stolzberg. Sie war am 4. März 1838 in Wolbeck zur Welt gekommen. Bekanntlich ging auch Heimanns Bruder Philipp die Ehe mit einer Schwester von Ida, nämlich Fanni Stolzberg, ein. Übrigens findet sich in der städt. Akte betr. "Die von Trauungen und Geburten der Juden zu erhebenden Beiträge zum Hebammenfondt" die Notiz: "Laut Attest vom 2. Januar 1860 ist Heimann Stein mit der Ida Stolzenberg aus Wolbeck verheiratet. 13. December 1859".
Ein Jahr später kam ihr erstes Kind zur Welt: Friederike (Fromme); es folgten Sohn Simon, geb. am 23.03.1862 und Tochter Adelheid, geb. am 07.07.1863. . Als nächstes Kind wurde Joseph am 02.05.1865 geboren, der Emma Stein aus Ahlen heiratete und später von seinem kinderlos gebliebenen Onkel Salomon Stein die Nachfolge im Haus seiner Großeltern, Oststraße 14, antreten sollte (Näheres siehe (2)).
Der Nächstgeborene war dann Samuel, geb. am 17.04.1867, der aber schon bald nach der Geburt verstarb. Und schließlich wurde am 18.10.1869 Sohn Leopold geboren, der ebenfalls in der Erbfolge seines erwähnten Onkels Salomon Stein berücksichtigt wurde und das Geschäftshaus Kleine Oststraße 1 übernehmen konnte.
Leopold heiratete am 28.11.1900 Jeanette Moses (Schönche bas ha Chowe Mosche) aus Dinslaken. Ihre Mutter stammte allerdings aus Beckum, denn es war Therese Windmüller, geb. am 14.04.1846 als Tochter von Meyer Windmüller und seiner Frau Jettchen, die im Haus Weststraße 32 gewohnt hatten (Näheres siehe (43) und (44)). Als das Verbleiben in Deutschland immer unerträglicher und bedrohlicher wurde, verließen sie im April 1937 Beckum, gingen in ein "Judenhaus" nach Münster und im Dezember 1938 nach Südamerika (Sao Paulo)..
(Zum weiteren Lebensweg von Leopold und Jeanette Stein: siehe Buch Hugo Krick, Seite 93).
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Literaturhinweis: Hubert Lukas: „Hier ruhen in Gottes seligem Schutz …“ – Der jüdische Friedhof in Beckum (Beckumer Blätter Nr. 3), Beckum 1988. Seite 134