A 12 Bildstock Alter Hammweg/Mühlenweg

Beschreibung:

Bildstock, bez. 1717
Auf hohem Sockel mit hochrechteckiger Inschriftplatte aus Gußstein (bez. 1933) eine Reliefplatte aus Sandstein in Form einer freistehenden Wappenkartusche, gedeckt von flachem Giebeldach aus Gußstein. Darstellung der Begegnung von Maria und Elisabeth, darüber die Taube des Heiligen Geistes. In den beiden oberen Ecken geflügelte Engelsköpfe. Unten am Sockel Jahreszahl 1717.

Weitere Informationen aus dem Buch "Bildstöcke und Wegekreuze in Beckum und Wadersloh"

Seit altersher war es Ausdruck der Volksfrömmigkeit, daB an besonderen
kirchlichen Festtagen Prozessionen zu den im Stadtield liegenden Kapel-
len führten. Von den vier Kapellen in diesem Bereich bestehen nur noch
die Quirinuskapelle neben dem ehemaligen und längst nicht mehr vorhan-
denen Siechenhaus an der Stromberger Straße und die Marienkapelle am
Alten Hammweg, „Hammhäuschen« genannt. Verschwunden sind die An-
toniuskapelle vor dem alten Nordtor der Stadt und auf dem heutigen Ma-
rienplatz und die Klarakapelle am Lehmkühlcherm Bei dieser sieben-
stündigen Flurprozession. die vor etwa 500 Jahren von St. Vitus-Tag am
15. Juni auf den St, Johannestag des 24 Juni verlegt und um 1820 aufge-
geben wurde, haben Bäckergesellen den Prudentiaschreen, wie er heute
genannt wird, mitgetragen. Am „Hammhäuschen« wurde die erste hl Mes- 
se gelesen. Dieser Marienkapelle galten aber auch zwei eigene Prozessio-
nen, so zum Fest Maria Heimsuchung. Daran erinnert dieser mit der
Jahreszahl 1717 datierte Bildstock an der Ecke Mühlenweg/Alter Hamm-
weg, der, auf hohern Sockel stehend, eine freistehende Kartusche bildet,
und zwar mit der Darstellung der Begegnung vvon Maria mit Elisabeth, dar-
über die Taube des Heiligen Geistes sowie in den Ecken zwei geflügelte
Engelköpfe. Der sehr wertvolle und originelle Bildstock, dessen Sockel ei-
ne Gebetsinschrift zeigt, wurde innerhalb der Aktion des Kreisheimatver- 
eins zur Rettung der Bildstöcke und Wegekreuze im Jahre 1980 restauriert.