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Newsletter 5
Altes & Neues
Am 8. September 2022 fand die diesjährige Mitgliederversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins Beckum e.V. statt. Der Einladung des Vorsitzenden Stefan Wittenbrink waren etwa 35 Mitglieder gefolgt. Vor der eigentlichen Sitzung fand ein Gedenken an im letzten Jahr verstorbene Mitglieder des Vereins statt. Es folgte ein Rückblick auf das vergangene Jahr:
- 2021 fanden 2 Vorstandssitzungen statt.
- Im August 2021 wurde in kleinem Rahmen die 100 - Jahrfeier begangen.
- Es erschien eine Festschrift zur 100 - Jahrfeier.
- Ingo Löppenberg hielt einen Vortrag über die Anfänge des Nationalsozialismus in Beckum.
- Der traditionelle Nikolausumzug fand 2021 wegen der Corona-Situation nicht statt, die schon gekauften 700 Nikoläuse wurden in den Kindergärten verteilt.
- Der Heimat- und Geschichtsverein Beckum hat zurzeit 218 Mitglieder.
- Im laufenden Jahr 2022 fanden 2 Vorstandssitzungen statt, es gab 3 Veranstaltungen:
- Matthias Löb: Was hält die Gesellschaft zusammen?
- Renate Feichtinger: Begegnung in Blumenthal
- Ingo Löppenberg: Nationalsozialismus in Beckum
- Die Geschichtswerkstatt setzte ihre Forschungen zur NS-Geschichte Beckums fort:
- Stefan Wittenbrink flog im Rahmen der Erforschung der jüdischen Geschichte Beckums nach New York und Richmond und führte Interviews mit Nachkommen der Familie Heine, einer ehemaligen jüdischen Kaufmannsfamilie aus Beckum und mit Inge Windmüller, einer Zeitzeugin der NS-Zeit aus Beckum. Über diese Reise wurden Filme gedreht, die in nächster Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
- Reinhold Sudbrock hat eine umfangreiche Arbeit über Zwangsarbeiter in Beckum geschrieben. Hierin sind die Namen aller hier gelebten Zwangsarbeiter aufgeführt und auch die Arbeitsstellen, an denen sie eingesetzt waren. Die Arbeit wird als Buch erscheinen.
- Ein weiteres Buch wird noch in diesem Jahr erscheinen. Es handelt sich dabei um Feldpostbriefe von zwei Beckumer Soldaten, der Brüder Stephan und Robert Topp, an ihre Familie. Es gibt einen Einblick in das Leben an der Front, aber auch über das Alltagsleben in Beckum wieder. Die Briefe wurden von 24 Personen aus Beckum und Umgebung aus der Sütterlinschrift in die normale Ausgangsschrift übertragen. Das Buch enthält einen Anhang, in dem sämtliche Gefallenen aus Beckum, Neubeckum und Vellern benannt sind.
- Das Projekt über die NS-Zeit in Beckum endet in diesem Jahr, die Ergebnisse der Forschungen werden am 15. November im Stadttheater Filou der Öffentlichkeit vorgestellt. Hierzu wird auch eine Website geöffnet, die dann für jedermann zugänglich ist.
- Der HGV hat in diesem Jahr einige interessante Neuzugänge für seine Sammlungsbestände bekommen, z.B. einen Holzlöffel aus dem 18. Jahrhundert, einen Eichenschrank, ein mehrbändiges Lexikon aus dem 18.Jahrhundert und einen hölzernen Christuskorpus vom Hof Lönne.
- Im Laufe des Jahres wurde auch die Hugo - Krick - Bank restauriert und wieder auf ihren alten Platz gegenüber dem jüdischen Mahnmal gestellt.
- Im Rahmen des NS-Projektes stellte sich heraus, dass die 32 Stolpersteine, die von 2006 – 2008 zur Erinnerung an die ermordeten jüdischen Mitbürger gelegt wurden, nicht ausreichen. Für weitere 16 Jüdische Menschen aus Beckum, die in den Tod geschickt wurden, sollen in den nächsten Jahren Gedenksteine gelegt werden.
- Der Wehrturm wurde in diesem Jahr von Eva Hübscher und Hendrik Hagedorn betreut.
- Die Besucherzahl im Zementmuseum steigt wieder, allerdings zeichnen sich finanzielle Schwierigkeiten im Energiebereich ab. Die Halogenlampen sollen durch LED-Lampen ersetzt werden, die Trocknungskosten steigen. Da das Martinshaus verkauft worden ist, steht momentan keine Toilette zur Verfügung.
- Die Mineralienfreunde haben zurzeit 17 Mitglieder. Sie treffen sich jeden 1. Mittwoch bei Samson, hören Vorträge, schauen Filme, planen Ausflüge.
- Es folgte der Kassenbericht durch Hendrik Hagedorn, der Vorstand wurde entlastet.
- Stefan Wittenbrink wurde einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt.
- Als Beisitzer wurden Jörg Wunschhofer und Ulrich Lutterbeck wiedergewählt
- Manfred Becke wurde zum Kassierer gewählt, Kassenprüfer wurden Bernd Hagedorn und Birgit Harrendorf-Vorländer.
- In diesem Jahr wird es noch 3 weitere Veranstaltungen im Dormitorium geben:
Am 29.09.22 Geschichten aus dem Kloster Blumenthal mit Jörg Wunschhofer,
am 19.10.22 Lebenswege auf dem Galgendreisch und
am 10.11.22 Judenhass und Judenverfolgung mit Stefan Wittenbrink und Ingo Löppenberg
Am Ende Sitzung sprach der Vorsitzende Stefan Wittenbrink noch das Thema „Pflasterung des Kirchhofes der Stephanuskirche“ an. 2019 gab es einen Beschluss der Mitgliederversammlung, sich unbedingt für die Erhaltung des Kirchplatzes einzusetzen und eine Pflasterung in dem von der Stadt und der Kirche geplanten Umfang zu verhindern. Inzwischen gab es in der „Glocke“ viele kritische Stimmen zur Umgestaltung des Kirchplatzes. Hingewiesen wurde auf die Einmaligkeit des über tausend Jahre alten karolingischen Friedhofs rund um die Kirche, aber auch auf die Veränderung des Klimas in den letzten Jahren, was eine Versiegelung einer intakten Grünfläche geradezu verbietet. Es gab viele Fragen aus der Mitgliederversammlung an den anwesenden Probst, der aber mit seinen Antworten nicht überzeugen konnte. Man war insgesamt der Meinung, dass es noch nicht zu spät sei, den vorgesehenen Plan fallen zu lassen und den Kirchplatz als grüne Insel in der Stadt zu erhalten.