Stadtmodell

Der Heimat- & Geschichtsverein Beckum e.V. hat  2016 ein seit mehreren Jahren verfolgtes Projekt realisiert das Stadtmodell (Bronzeguss) von Beckum nach dem Grundriss von 1805.

Durch die Industrialisierung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und vor allem durch die vielen Neubauten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich das Bild der Stadt Beckum erheblich verändert wie auch stark erweitert. Historische Bauten und Anlagen sind dabei leider in großer Zahl verschwunden. Allerdings hat sich der seit karolingischer Zeit entwickelte mittelalterliche Stadtgrundriss von Beckum besonders gut in der innerstädtischen Straßenführung erhalten und steht deshalb seit 1981 teilweise unter Denkmalschutz. Insbesondere bei Stadtführungen wird darauf hingewiesen und auch beinahe ausschließlich innerhalb der mittelalterlichen Umgrenzung geführt; leider ist aber eine schnell eingängige Darstellung dieses grundlegenden Merkmals der Stadtentwicklung – zumal bei Kindern oder gar Selbsterkundung – oft schwierig.

Der historisch sehr bedeutsame Stadtgrundriss von 1805 zeigt die über viele Jahrhunderte gewachsene Struktur innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern und lässt die Entwicklung unserer Stadt vom Bereich der St.-Stephanus-Kirche ausgehend schnell erkennen. Daher ist dieser gut 200 Jahre alte, früheste bekannte „Stadtplan“ Beckums und seine bis heute nahezu unveränderte innerstädtische Straßenführung eine ideale Brücke zur Gegenwart. Zudem erlaubt dieser Plan durch die klare Bebauungsgrenze noch eine sowohl erkenn- als auch ausführbare Dimension, da sich die heutige Stadtfläche vervielfacht hat.

Durch eine Beschriftung in Brailleschrift ist das Modell auch für Blinde erfahrbar. Die Ausführung hat der renommierte Beckumer Künstler Paul Tönnißen übernommen, der u.a. auch das Warendorfer Stadtmodell gemacht hat.

Als Standort ist die südliche Ecke des Grünstreifens nahe des Turms von St. Stephanus am Kirchplatz in Aussicht genommen – also genau dort, wo sich die Keimzelle Beckums befindet. Die Gesamtkosten von EUR 20.000,00 wurden aus Eigenmitteln des Vereins sowie durch großzügige Unterstützung der Marianne-Blumenbecker-Stiftung, der Stiftung der Sparkasse Beckum-Wadersloh und weiteren Spenden finanziert.

Auf dem Kirchplatz nahe dem Turm von St. Stephanus  wurde am 25.5.2016  Nachmittag das bronzene Stadtmodell enthüllt, das der Vellerner Metallbildhauer Paul Tönnißen im Auftrag des Heimatvereins geschaffen hat.